FDP-Fraktion sieht Rückzug von der Plattform X kritisch.
"Immer wenn ich die Plattform X (ehemals Twitter) öffne, kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Es dauert nie lange, bis man auf Thesen stößt, die nur schwer erträglich oder einfach schlichtweg falsch sind. Der Ton in den Diskussionen ist oftmals von wenig Respekt geprägt", stellt Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Bochum, fest. "Insoweit kann ich schon ein Stück weit nachvollziehen, dass die Stadt Bochum ihren Account auf dieser Plattform am 20. Januar 2025 löschen will. Für mich stellt sich aber trotzdem die Frage, ob es der richtige Weg ist, anderen das Feld zu überlassen."
Haltt weiter: "Viele andere Institutionen wie z. B. Ruhr-Universität Bochum ziehen sich ebenfalls von X zurück. Die Argumente sind dabei durchaus gewichtig. Wenn aber immer mehr Institutionen X völlig verlassen, werden immer wieder Falschmeldungen oder gar gezielte Desinformationen unwidersprochen bleiben. Da ist der #eXit dann doch etwas widersprüchlich, wenn die Stadt Bochum doch gerade den Kampf gegen Desinformation als Ziel ihrer Social-Media-Aktivitäten angibt."
"TikTok wird von der Stadt Bochum ohnehin nicht genutzt. Bei dieser Plattform gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes und des Einflusses der chinesischen Regierung. Was passiert aber vor allem künftig mit den städtischen Accounts bei Facebook und Instagram? Mark Zuckerberg scheint eher auf die Linie von Elon Musk umzuschwenken. Wird sich die Stadt Bochum dann auch dort zurückziehen? Welche gängigen Plattformen bleiben denn dann übrig, um doch Desinformation zu bekämpfen? Überspitzt gesagt: Geht die Stadt Bochum dann wieder auf Brieftauben als Social-Media-Instrument zurück?", so Haltt.
Die FDP-Ratsfraktion Bochum wird daher zur Social-Media-Strategie der Stadt Bochum eine Anfrage im Haupt- und Finanzausschuss am 5. Februar 2025 stellen.