Bezirksvertreter Steffen Walter informiert in hallobo.NORD Dezember 2024.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,
die Adventszeit ist für viele Menschen eine besondere Zeit des Jahres: Die Straßen und Fenster sind festlich beleuchtet, Märkte bieten regionale Spezialitäten an, und das Miteinander rückt in den Fokus. Gerade im Bochumer Norden gibt es viele, die diese Zeit nutzen, um die letzten Geschenke zu besorgen oder einfach die festliche Atmosphäre genießen.
Ein Thema, das immer wieder diskutiert wird, ist die Frage nach der Ladenöffnung am Sonntag. In den letzten Jahren gab es in Bochum immer wieder Debatten darüber, ob Einzelhandelsgeschäfte auch an Adventssonntagen öffnen sollten. Für viele Läden und Geschäfte im Bochumer Norden wäre dies eine Möglichkeit, den Kundinnen und Kunden eine flexible Einkaufsmöglichkeit zu bieten und von den gestiegenen Besucherströmen zu profitieren. Sie entzerren den Andrang, der sich aktuell vor allem am Samstag in den Geschäften bildet und stärkt außerdem den lokalen Einzelhandel vor dem weiterwachsenden Onlinehandel.
Zwar werden in diesem Rahmen häufig Bedenken geäußert, Arbeitnehmerrechte würden ausgehöhlt und der heilige Sonntag seine Bedeutung verlieren. Dabei wird allerdings die Realität verkannt, in der die Besucherzahlen in Kirchen rückläufig sind und die Kirchenaustritte stetig steigen. Wer am Sonntag den Kirchgang dennoch antreten möchte, wird nach Rücksprache mit seinem Arbeitgeber mit Sicherheit eine Möglichkeit finden, wie beide zusammenkommen. Die Wochenarbeitszeit muss nicht angefasst werden, wer am Sonntag arbeitet, kann dafür an einem anderen Tag einfach frei machen. Zuletzt sind mögliche Zuschläge beim Lohn doch ein wunderbarer Anreiz gerade für Studentinnen oder Studenten, sich die klamme Kasse aufzubessern.
Generell müssen sich Polizistinnen, Pflegekräfte, Bahnfahrer, Bäckerinnen, Mitarbeiter in der Gastronomie etc. auch regelmäßig fragen, wieso gerade der Einzelhandel eine solche Sonderrolle einnimmt. Bei unseren europäischen Nachbarn wie etwa in den Niederlanden sorgt diese Regelung ebenfalls für Verwunderung. Die Pendler, die in dieser Zeit ihre Einkäufe im Nachbarland erledigen, bedeuten faktisch leider auch einen nicht unerheblichen Geldabfluss, welchen wir ans Ausland verlieren.
Entscheidend ist eine offene und ehrliche Kommunikation zwischen allen Beteiligten, dann könnten wir zukünftig auch auf solche starren Regelungen wie die sonntäglich vorgeschriebene Ladenschließung verzichten.
Ich wünsche Ihnen eine schöne Weihnachtszeit.
Ihr Steffen Walter
Bezirksvertreter im Bochumer Norden