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Beck: "Spontane Gelegenheitsfahrer zahlen drauf."

FDP-Ratsfraktion kritisiert Reduzierung des Ticketsortiments in Fahrzeugen.

Léon Beck, stellv. Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum
Léon Beck, stellv. Vorsitzender der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum

Ab 1. September 2024 können in den Nahverkehrsfahrzeugen nur noch Einzeltickets und FahrradTickets erworben werden. "Auf den elektronischen Infoscreens in Bussen und Bahnen wird derzeit auf diese Änderung des Ticketsortiments hingewiesen", so Léon Beck, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion Bochum. "Die Schrift hat man aber so klein gewählt, dass man die Ankündigung hinten im Bus bestimmt nicht mehr lesen kann. Das hätte man besser lösen können."

 

Beck kritisiert die neue Regelung des VRR-Verwaltungsrates, die auch bei der Bogestra umgesetzt wird: "Als Freie Demokraten sind wir überzeugte Verfechter der Digitalisierung. Der Wunsch des VRR, Papiertickets zu reduzieren, ist für uns absolut nachvollziehbar. Die Praxis zeigt aber, dass es immer noch Menschen gibt, die die digitalen Alternativen nicht nutzen. Die spontanen Gelegenheitsfahrer, die sich mal eben schnell ein Viererticket im Fahrzeug holen, werden künftig draufzahlen müssen. Das macht den Umstieg auf den Nahverkehr nicht attraktiver."

 

Die Begründung des VRR finden die Freien Demokraten nicht überzeugend. "Die riesige Zeitersparnis, die künftig durch weniger Beratung und schnellere Zahlungsabwicklung erzielt werden soll, halten wir schlichtweg für eine Fantasie, die mit der Realität nicht viel zu tun hat. Wir haben den Eindruck, dass langwierige Verkaufsvorgänge in den Fahrzeugen die absolute Ausnahme sind. Viele Busfahrerinnen und Busfahrer fahren in der Praxis ohnehin schon während des Verkaufsvorgangs los – unabhängig von der Art des verkauften Tickets. Daher sind wir sehr sicher, dass mit dieser Maßnahme nicht mehr Pünktlichkeit und Verlässlichkeit in den Nahverkehr einziehen wird. Da liegen die Probleme ganz woanders", so Beck abschließend.