FDP-Fraktion will die Einführung einer Alarmierungs-App prüfen lassen.
Bis zu 70.000 Menschen erleiden jährlich einen Herz-Kreislauf-Stillstand außerhalb eines Krankenhauses. Aktuell überleben diesen nur ca. 10 % der Betroffenen. Eine der wichtigsten Variablen für das Erhöhen der Überlebenschance ist die Verkürzung des therapiefreien Intervalls, in der keine ausreichenden lebenserhaltenden Maßnahmen durchgeführt werden.
Um diese Zeitspanne zu verkürzen will die FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bochum eine App-Lösung prüfen lassen, die sich bereits bewährt hat. "Dass sich die Quote der Überlebenden unter Einbeziehung moderner Mittel signifikant erhöhen lässt, haben andere europäische Staaten wie die Niederlande und Schweden bereits bewiesen. Laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung lässt sich mit Helfer-Systemen wie etwa der Alarmierungs-App die sog. Laienreanimationsquote um bis zu 80% erhöhen. Diese Chance wollen wir auch in Bochum ergreifen", erklärt Luisa-Maximiliane Pischel, stellv. Fraktionsvorsitzende der FDP im Rat.
Konkret funktioniert diese App indem Menschen, die über ein ausgeprägteres medizinisches Grundwissen verfügen, sich in der App registrieren. Wenn sich im Falle eines ausgelösten Notfalls eine der registrierten Personen zufällig in der Nähe befindet, wird sie per Push-Benachrichtigung informiert und über die App an den entsprechenden Ort gelotst. Durch die somit schneller beginnenden Wiederbelebungsmaßnahmen zur Überbrückung der Zeit bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte bedeuten wertvolle Minuten im Kampf um Leben und Tot.
"Auch in Deutschland sind wir mit der Prüfung dieser Systeme nicht alleine. Die Stadt München und das Land Baden-Württemberg verfolgen bereits die Bestrebung, eine solche Alarmierungs-App für Ersthelfer zur frühzeitigen Reanimation zu ermöglichen. Sobald eine solche App einmal umgesetzt ist, eignet sie sich natürlich auch für eine starke interkommunale Zusammenarbeit über Bochums Grenzen hinaus", stellt Pischel abschließend fest.
Der entsprechende Antrag der FDP-Fraktion ist zur Ratssitzung am 28.09.2023 gestellt.