FDP-Ratsfraktion bemängelt Dauer der Umsetzung.
Noch immer informieren nicht alle städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen auf ihren Internetauftritt über ihre Barrierefreiheit. "Vor einem halben Jahr haben wir eine Bestandsaufnahme gemacht, welche städtischen Kultur- und Bildungseinrichtungen im Internet über ihre Barrierefreiheit informieren. Das Ergebnis war ziemlich ernüchternd", so Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Bochum. "Stadtarchiv, VHS, Kunstmuseum und Zentralbücherei lieferten keine Angaben zur Barrierefreiheit auf ihren Webseiten. Und das ist auch ein halbes Jahr später leider nicht anders. Noch immer fehlen diese wichtigen Angaben."
In der nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 15. Juni legt die Verwaltung jedoch eine Vorlage zur einheitlichen Darstellung der Barrierefreiheit in den Kultureinrichtungen vor. Demnach sollen städtische und möglichst auch freie Bochumer Kultureinrichtungen die Barrierefreiheit ihrer Gebäude und Angebote nach einem festen Schema einheitlich auf ihrer jeweiligen Homepage sowie in gedruckten Programmen, Flyern, Infomaterialien u. ä. abbilden. Auch der Button bzw. der Reiter im Internetauftritt, der zu den Informationen führt, soll einheitlich benannt werden und leicht auffindbar sein.
"Wir begrüßen es ausdrücklich, dass nun möglichst einheitlich informiert werden soll. Das sollte in einer Stadt, die ja ausdrücklich Inklusion großschreiben will, längst Standard sein", so Haltt weiter. "Dass es jetzt über ein halbes Jahr gedauert hat, bis endlich etwas passiert, können wir nicht nachvollziehen. Da klaffen Anspruch und Wirklichkeit immer noch auseinander."
"Warum haben es die städtischen Einrichtungen eigentlich nicht geschafft, wenigstens eine Zwischenlösung zu schaffen. Zwei oder drei Sätze zur Barrierefreiheit auf dem eigenen Internetauftritt wären ja nun wirklich kein Hexenwerk gewesen. Uneinheitliche Informationen wären da definitiv besser gewesen als gar keine Informationen. Hier haben sich die städtischen Einrichtungen in Bürokratie verloren, anstatt einfach zu machen. Wir sind gespannt, wie lange der Amtsschimmel dann nach dem Beschluss im Hauptausschuss für die Umsetzung benötigt", so Haltt abschließend.