FDP-Ratsfraktion möchte Verbot von Getränken im Stadion vermeiden.
Am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga wurde ein Linienrichter beim Spiel des VfL Bochum gegen Borussia Mönchengladbach von einem Bierbecher am Kopf getroffen. Er erlitt eine Schädelprellung
und ein Schleudertrauma: "Wir stellen uns entschieden gegen dieses Verhalten und verurteilen die Attacke auf das Schärfste", so Léon Beck, sportpolitischer Sprecher der FDP-Ratsfraktion Bochum.
"Wer so mutwillig handelt, hat eine entsprechende Strafe mehr als verdient. Wer seinen Verein zudem mit einem solchen Verhalten so schädigt, kann eigentlich kein Fan des VfL Bochum sein. Ein
echter Fan verhält sich vernünftig und bringt seinen Verein nicht derart in die Bredouille."
Beck plädiert dafür, bereits vorhandene Möglichkeiten konsequent zu nutzen und neue Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Becherwürfe zu verhindern: "Schon jetzt können stark alkoholisierte
Zuschauer:innen des Stadions verwiesen werden. Dies muss wahrscheinlich noch viel konsequenter genutzt werden. Außerdem gehört die Stadionordnung des Vonovia-Ruhrstadions auf den Prüfstand. Mit
einer Verschärfung, die für Zuwiderhandlungen gegen die Stadionordnung Vertragsstrafen vorsehen, könnte die Hemmschwelle für Becherwürfe und ähnliche Vergehen deutlich erhöht werden. Und
vielleicht wird auf den Becherwurf auch verzichtet, wenn sonst ein mehrmonatiges Stadionverbot droht."
"Damit die Verschärfungen dann auch in der Praxis Bestand haben, sollten weitere Maßnahmen geprüft werden", so Beck weiter. "Um die Zuordnung bei einem möglichen Becherwurf schneller und sicherer
herstellen zu können, käme ein personalisiertes Pfandsystem in Frage. Weiterhin wäre es möglich, die Videoüberwachung der Tribünen zu verstärken. Hier muss der datenschutzrechtliche Rahmen aber
sehr klar sein, Daten sollten dann nicht dauerhaft gespeichert bleiben."
"Ein generelles Getränkeverbot lehnen wir ab. Wenn es keine Becher mehr gibt, werden im Zweifel andere Gegenstände geworfen. Vor allem sollen die Fans, die ihr Limit kennen und sich an die Regeln
halten, nicht für das Fehlverhalten eines Einzelnen bestraft werden. Wenn man die Stadionordnung nachschärft und weitere Maßnahmen ergreift, wird man genauso zum Ziel kommen können", so Beck
abschließend.
Die FDP-Ratsfraktion wird zu der Thematik in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Sport, Bewegung und Freizeit eine Anfrage stellen.