FDP-Fraktion erneuert Forderung nach einer Phishing-Attacke auf die Stadtverwaltung.
Die Bochumer Stadtverwaltung ist Opfer eines sogenannten Phishing-Angriffes geworden. Mehrere Mitarbeiter:innen hatten auf den Link einer Mail, die nur auf den ersten Blick legitim erschien, geklickt und damit Zugriff auf städtische Daten ermöglicht. "Ein vorschneller Klick ist schnell passiert, kann aber weitreichende Folgen haben", so Felix Haltt, Fraktionsvorsitzender der FDP-Ratsfraktion Bochum. "Laut eines Mitarbeiter-Schreibens ist es bei dem erfolgreichen Phishing-Angriff auch zu einem Datenabfluss gekommen. Die Verwaltung muss nun schnell Klarheit schaffen, ob dabei auch sensible Daten und damit womöglich auch Belange von Bürger:innen betroffen waren. Das Ausmaß des Schadens muss offengelegt werden."
Die FDP-Ratsfraktion hatte bereits im letzten Jahr die städtische Cybersicherheit mit Anfragen thematisiert. Stadtsprecher Peter van Dyk hatte öffentlich zur Thematik erklärt: "Angriffe finden jeden Tag statt. Dass diese erfolgreich sind, kann verhindert werden, indem sowohl die Technologie immer auf dem aktuellen Stand gehalten wird als auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsprechend geschult sind. Beides steht in der Stadt Bochum im Fokus, auch wenn eine hundertprozentige Sicherheit nie gewährleistet werden kann."
"Die aktuelle Attacke sollte die Verwaltung als Warnschuss begreifen", so Haltt, der auch Mitglied im Ausschuss für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa ist. "Offenbar hat die Cybersicherheit noch nicht bei allen Mitarbeiter:innen die Aufmerksamkeit, die sie benötigt. Die Schaffung der Aufmerksamkeit ist eine Daueraufgabe, der sich die Verwaltung jetzt erst recht in besonderer Weise annehmen sollte. Sensibilisierung und Schulungen müssen intensiviert werden. Ein trainiertes Bewusstsein für Datenschutz kann manchmal schon das beste Abwehrsystem sein."
"Angriffe auf kommunale Verwaltungen nehmen leider zu. Einzelne Kommunen wie auch unsere Nachbarstadt Witten mussten sogar schon die bittere Erfahrung machen, dass Hacker-Angriffe das städtische System komplett lahmlegen. So massiv wurde Bochum bislang nicht getroffen. Daher müssen nun die Anstrengungen bei Schulungen und der Schaffung von Aufmerksamkeit erhöht werden, damit die Verwaltung auch künftig nicht Opfer eines Totalausfalls wird", so Haltt abschließend.
Die FDP-Ratsfraktion wird den aktuellen Vorgang in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Strukturentwicklung, Digitalisierung und Europa mit einer Anfrage thematisieren.