FDP-Fraktion vermisst bei der Neukonzeption die Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements.
"Rot-Grün feiert sich dafür, jetzt im Rat ein millionenschweres Investitionsprogramm auf den Weg gebracht zu haben. Dabei wurde das erst nötig, weil Rot-Grün über Jahre und Jahrzehnte den Bereich
Schwimmerbäder weitgehend hat brachliegen lassen. Die Versäumnisse der Vergangenheit rächen sich nun", betont Felix Haltt, Vorsitzender der FDP-Ratsfraktion Bochum. "Die Geschichte des
Bäderkonzepts ist ohnehin eine Geschichte des Scheiterns. Es war schon wenig ambitioniert, sich drei Jahre für die Erarbeitung des Konzepts Zeit zu lassen. Es sind dann sogar vier Jahre
geworden."
"Der Ansatz, mit einer erfahrenen Geschäftsführung für die Wasserwelten tragfähige Ideen für die Bochumer Bäderlandschaft erarbeiten zu lassen, ist nicht nur unrühmlich, sondern krachend
gescheitert. Nun wurde der Politik mehrere Varianten vorgelegt. Selbst bei den vier als bevorzugt gekennzeichneten Varianten war die Spannbreite sehr groß, sie reichte vom Erhalt aller Standort
bis hin zur Schließung zweier Bäder. Eine fachliche Empfehlung eines Bäderexperten, welche Variante besonders erfolgsversprechend ist, gab es nicht. Dabei hätten gerade die ehrenamtlichen
Ratsmitglieder eine solche Empfehlung für ihren Entscheidungsprozess gut gebrauchen können", kritisiert Haltt.
"Einschnitte in die Bochumer Bäderlandschaft erscheinen unvermeidlich. Zieht man bei den Freibadflächen einen interkommunalen Vergleich, wird man in Bochum zu einer Reduzierung kommen müssen", so
Haltt. "Wenn das Ostbad künftig keinen Freibadbereich mehr hat und das Bad in Höntrop als reines Hallenbad wiedererrichtet wird, können wir dem zustimmen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die
Außenbereiche weiterhin genutzt werden und mit Wasserspielen oder ähnlichen Maßnahmen attraktiviert wird."
Haltt weiter: "Was uns als FDP-Fraktion jedoch vollkommen fehlt, ist die Einbeziehung bürgerschaftlichen Engagements bei der Neukonzeption der Bochumer Bäderlandschaft. Wir hatten vorgeschlagen,
die Idee von Bürgerbäder zu prüfen. Bürgerbäder werden von den Bürger:innen selbst betrieben und verwaltet, das Konzept wird in vielen Kommunen schon genutzt. Damit hätte man die Wasserwelten
wenigstens ein Stück weit entlasten und den möglichen Erhalt aller Bäderstandorte abzusichern können. Ein solches Konzept hätte auch zu mehr bürgerschaftliches Identifikation mit dem jeweiligen
Bad geführt und wäre damit effektiver als die nun von Rot-Grün vorgesehene Imagekampagne für die Bochumer Bäder."
"Wenn die Bochumer Schwimmbäder nicht attraktiver werden, kein jeweils eigenes Profil erhalten und beim Erhalt der Standorte nicht auch auf bürgerschaftliches Engagement gesetzt wird, dann
besteht die Gefahr, dass trotz des jetzt vorgesehenen Investitionsprogramms, in absehbarer Zeit erneut ein Bäderkonzept notwendig wird. Das wäre dann aber womöglich ein Bäderschließungskonzept",
resümiert Haltt.