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Pischel: „Bochum braucht ein pragmatisches Taubenkonzept.“

FDP-Ratsfraktion stellt im Umweltausschuss Maßnahmenbündel zur Abstimmung.

Luisa-Maximiliane Pischel, stellv. Fraktionsvorsitzende
Luisa-Maximiliane Pischel, stellv. Fraktionsvorsitzende

In der nächsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Nachhaltig und Ordnung am 9. März 2021 wird über Stadttauben in Bochum beraten. Die FDP-Ratsfraktion Bochum plädiert dabei für einen pragmatischen Umgang. „Stadttauben sind weder die Ratten der Lüfte, noch sind es Haustiere, die ohne die Hilfe der Menschen nicht überleben können. Wir sollten sie schlichtweg als Wildtiere sehen“, findet Luisa-Maximiliane Pischel, stellvertretende Vorsitzende der FDP-Ratsfraktion. „Dementsprechend sollte sich die Stadt Bochum auch ihrer Verantwortung gegenüber Mensch und Tier gerecht werden. Eine unkontrolliert wachsende Taubenpopulation führt einerseits zu gesundheitlichen Problemen bei den Tieren, andererseits zu Unmut bei den Bochumer:innen, die sich vor allem über die Verunreinigungen durch Taubenkot ärgern.“

 

Die FDP-Ratsfraktion schlägt dazu ein Maßnahmenbündel vor, das sich an dem erfolgreichen Stadttaubenprojekt der Stadt Luzern orientiert, um die Taubenpopulation in den Griff zu bekommen. „Das Füttern mit Brot, Nudeln, Keksen oder Abfällen ist schädlich für die Stadttauben und führt unter anderem zu den starken Verunreinigungen durch die ungesunden Kotabscheidungen der Tiere. Reste von Fütterungen können zudem Ratten und Krähen anziehen und zu übermäßiger Verschmutzung der öffentlichen Anlagen führen“, so Pischel, die auch umweltpolitische Sprecherin ihrer Fraktion ist. „Die Stadt Luzern setzt daher auf ein strenges Fütterungsverbot für Stadttauben. Dies sollten wir uns auch in Bochum zum Vorbild nehmen und die Verwarnungsgelder deutlich zu erhöhen.“

 

„Begleitend dazu soll die Stadt Bochum zunächst an zwei öffentlichen Gebäuden Taubenschläge oder Taubenhäuser mit geeigneten Partnern realisieren, um dort u.a. einen regelmäßigen Eiertausch zu organisieren. Das erhöht auch das Tierwohl“, so Pischel. „Mit Fütterungsverboten auf der einen Seite und Taubenhäusern auf der anderen Seite können bessere Ergebnisse erzielen als beim viel diskutierten Augsburger Modell, das in Augsburg selbst trotz langjährigem Engagement nicht zu einer signifikanten Reduzierung der Taubenpopulation geführt hat.“

 

Pischel weiter: „Ein Taubenschlag an einem öffentlichen Gebäude kann die Stadt auch für die Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Mit Besuchen durch Schulklassen und andere Gruppen können Stadttauben besser kennengelernt und Vorurteile ihnen gegenüber abgebaut werden. Dort kann man auch vermitteln, warum das Füttern der Tauben letztlich für die Tiere schädlich ist. Ohnehin sollte man das Maßnahmenbündel mit einer breiten Aufklärungskampagne begleitet werden, um mit dem Negativbild von Stadttauben aufzuräumen, für den richtigen Umgang mit ihnen zu werben und so mehr Sensibilität für das Thema zu schaffen.“

 

„Ziel unseres Maßnahmenbündels ist eine kleine und gesunde Stadttaubenpopulation“, so Pischel abschließend.