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Illegale Graffiti sollen eigenhändig durch Ersttäter entfernt werden.

Düsseldorfer Projekt soll Vorbild für Testballon in Bochum-Mitte werden.

Dennis Rademacher, FDP-Bezirksvertreter in Bochum-Mitte
Dennis Rademacher, FDP-Bezirksvertreter in Bochum-Mitte

Eine Diskussion über Graffiti entlang der Dorstener Straße in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte nimmt FDP-Bezirksvertreter Dennis Rademacher zum Anlass, um in der Sitzung am 12.11.2020 ein bezirkliches Präventionsprojekt anzustoßen: „Illegale Graffiti sollten von jugendlichen Ersttätern eigenhändig entfernt werden. Wer beschmierte Wände aufwändig selbst reinigen muss, erhält einen eindrucksvollen Denkzettel. Im Gegenzug haben die Jugendlichen dadurch die Chance, ohne Vorstrafen oder hohen Schadenersatzforderungen in das Erwachsenenleben zu starten.“

 

„In Düsseldorf macht man mit genau diesem Ansatz seit 2010 unter dem Namen ‚einwandfrei’ nur gute Erfahrungen. Kein Projektteilnehmer ist dort bekannt rückfällig geworden. Der Bezirk Mitte, in dem sich die Schmierereien in Bochum konzentrieren, wäre der richtige Testballon für so ein Projekt in Bochum“, meint Rademacher. „Bislang kümmert man sich oft nur um die Folgen illegaler Graffiti, aber selten um die Ursache. Alleine mit legalen Flächen wird man der Sache nicht her. Allerdings sollte man noch mal prüfen, welche Flächen im Bezirk Mitte zusätzlich freigegeben werden können“.

 

„Man sollte Jugendlichen nicht durch Vorstrafen wegen Sachbeschädigung bei einmaliger Graffiti und durch hohe Schulden wegen Schadenersatzforderungen den Einstieg ins Erwachsenenleben verbauen. Man muss aber auch verhindern, dass Eltern einfach eine Reinigungsfirma beauftragen und so gar kein pädagogischer Effekt beim Täter ankommt ", begründet Rademacher.

 

„Bei extremistischen Schmierereien darf es aber keine Rücksicht geben. Wer zum Beispiel Hakenkreuze schmiert, der darf sich keine Hoffnung auf Straffreiheit machen“, stellt Rademacher klar. Mit seiner mündlichen Anfrage in der Bezirksvertretung Bochum-Mitte nimmt Rademacher eine Initiative auf, die von der FDP im Rat im Namen von Felix Haltt bereits 2013 vorgeschlagen wurde.