Rademacher: „Parkstreifen sollen zugunsten einer Protected Bikelane entfallen.“
Im November 2019 fragte die Fraktion „FDP & DIE STADTGESTALTER“ nach der bereits 2014 und 2017 beschlossenen Fortschreibung des Radverkehrskonzepts. „Zunächst verschleppte die
Verwaltung die Antwort und reagierte erst nach Einreichung einer Klage vor dem Verwaltungsgericht“, sagt Dr. Volker Steude, stellvertretender Vorsitzender. „Offenbar erinnerte man sich erst auf
unsere Anfrage hin, dass man die Ausschreibung zur Konzepterstellung nun auf den Weg bringen muss“, so Dennis Rademacher, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion.
„Der Südring ist einer der vielen schwarzen Flecken auf der Bochumer Radwegekarte. Bereits zwölfjährige Kinder müssten hier zwischen LKW, Bussen und Autos auf der zweispurigen Hauptstraße fahren.
Da dies für viele Radfahrer zu gefährlich ist, weichen sie auf den engen Gehweg aus und behindern dort Fußgänger. Hier muss sich dringend etwas ändern“, meint Rademacher. „Auf den heutigen
Parkstreifen erkennt man noch Überreste eines alten mittlerweile aufgehobenen Radwegs. Diesen könnte man in einem modernen Aufbau reaktivieren. Ebenerdig zur Straße asphaltiert und durch
Doppelbord oder Pöller vom fließenden KfZ-Verkehr getrennt”, beschreibt Rademacher.
“Der Autoverkehr könnte bei dieser Lösung wie gewohnt zweispurig in jede Richtung fließen. Allerdings würde das Parken am Straßenrand auf dem Südring entfallen”, so Rademacher. Dies hätte auch
positive Folgen für den fließenden KfZ-Verkehr. Rademacher: “Das komplizierte Einparken auf den engen und holprigen Schrägparkplätzen staut oft den Bus- und Autoverkehr bis in die Kreuzungen
hinein.”
“Direkt am Südring gibt es zwei Tiefgaragen, die den Parkbedarf aufnehmen können. Neben der Garage am Dr.-Ruer-Platz wird die Garage unter dem Husemannplatz erweitert”, so Rademacher. Dazu wird
das Parkhaus am Bahnhof neu gebaut. Diese Parkmöglichkeiten sollen optisch hervorgehoben werden. “Einzelhändler berichten, viele Kunden wüssten gar nicht, dass es diese Tiefgaragen in direkter
Nähe gibt.”
Ob eine “Kreisverkehr-Lösung” für den Innenstadtring in Frage kommt, möchte die Fraktion zumindest prüfen. Dabei könnte der City-Ring auf zwei bis drei Spuren verkleinert werden und nur noch in
eine Richtung fließen. Auf der freiwerdenden Spur könnte dann der Radschnellweg RS 1 liegen. “Um diese Variante mit ihren Vor- und Nachteilen wirklich beurteilen zu können, müsste das
Fassungsvermögen der Lösung aber zunächst mit einer Verkehrssimulation geprüft werden”, so Rademacher abschließend.