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Den Grünen fehlt für Tempo 30 auf der Friederikastraße der Mut.

Rademacher: “Auf Hauptstraßen hui, auf Wohnstraßen pfui?”

Dennis Rademacher, Ratsmitglied
Dennis Rademacher, Ratsmitglied

“Die Grünen in Bochum werden dem Image ihrer Partei nicht gerecht. Für vierspurige Hauptstraßen wie beim südlichen Teil der Königsallee fordern sie pressewirksam Temporeduzierungen. Bei der kleinen Friederikastraße, die direkt durch einen Schul- und Wohnbereich führt, stimmen sie aber kleinlaut gegen eine sinnvolle Senkung der Höchstgeschwindigkeit”, kritisiert Dennis Rademacher, verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion “FDP & DIE STADTGESTALTER”. Eine entsprechende Bürgeranregung, auf der Friederikastraße zwischen Königsallee und Unistraße das Tempo von 50 auf 30 km/h zu senken, lehnte Rot-Grün im Verkehrsausschuss am 14.01.2020 ab.

 

“Eine solche Temporeduzierung hätte die Fahrzeit auf dem Stück um lediglich rund 25 Sekunden verlängert. Für die Familien an der Friederikastraße hätte diese Regelung aber mehr Sicherheit und Ruhe gebracht”, argumentiert Rademacher.

“Herausgekommen ist letztlich die Sparvariante. An der dortigen Schule ordnet man ein kurzes Stück Tempo 30 zu Schulzeiten an. Vor und nach diesem kurzen Bereich ist weiter Tempo 50. Das heißt, die Autos bremsen und Beschleunigen in der Mitte der nur rund 500m langen Straße. Das vermehrt den Lärm sogar noch”, kritisiert Rademacher.

Rademacher weiter: “Auch für Radfahrer bessert sich nichts. Dabei ist das Mobilitätskonzept der Stadt recht eindeutig. Auf Straßen mit 50 km/h sollen Radverkehrsanlagen markiert werden. Die Straße ist dafür aber zu eng. Wenn man an den 50 km/h festhält, müsste man die Straße dafür alsbald teuer erweitern, Bäume fällen und Parkplätze entfernen. Da hat unser Tempo-30-Vorschlag bedeutende Vorteile.”

Auf Straßen des Vorbehaltsnetzes gilt generell Tempo 50. Abweichungen dürfen z.B. nur bei Unfallschwerpunkten oder vor Schulen und Seniorenheimen gemacht werden. Eine simple Lösung für diese formale Hürde: “Wir wollten die Friederikastraße zwischen Unistraße und Königsallee aus dem Vorbehaltsnetz herausnehmen.” Kritisiert wurde, dass eine Herausnahme der Friederikastraße aus dem Vorbehaltsnetz die KAG-Anteile für Anlieger von 20% auf 60% steigern würde. “Man hätte den formalen Akt der Herausnahme aus dem Vorbehaltsnetz nach der geplanten Sanierung der Straße durchführen können”, entgegnet Rademacher.

“Bei den Grünen heißt es zu Temporeduzierungen: Auf Hauptstraßen hui, auf Wohnstraßen pfui. Dabei wird genau andersherum ein Schuh draus", so Rademacher abschließend.