FDP Bochum sieht im Stadtbezirk Ost noch Nachbesserungsbedarf am Netz 2020.
„Auf dem Papier sehen manche Sachen ganz gut aus, aber entscheidend ist der Praxistest. Und da gibt es im Bochumer Osten beim neuen Netz 2020 der Bogestra noch etliche Minuspunkte, die behoben
werden müssen“, betont Felix Haltt, stellv. Kreisvorsitzender der FDP Bochum und FDP-Ratsmitglied aus dem Bochumer Osten.
„Der Wegfall der Direktverbindung per Straßenbahn in die Bochumer Innenstadt und die Wittener Innenstadt stand für die Menschen im Wohngebiet Kaltehardt bereits vorher fest“, so Haltt. „Die
Versprechungen, dass man dann mit Bussen zu den taktverdichteten Linien 302 und 310 kommen kann, lassen sich in der Realität nicht halten. Tatsächlich schlägt die elektronische Fahrplanauskunft
gleich mehrere Routen für diesen Weg vor. Mal werden die Nutzerinnen und Nutzer zur 302/310 geführt, mal zur U35 und mal zur S-Bahn. Eine feste Routine gibt es also für diese Strecke nicht, je
nach Uhrzeit muss man andere Wege nehmen.“
„Die neuen Alternativrouten haben aber vor allem für Pendler Tücken. Wenn man von der Urbanusstraße mit dem 366 zur Unterstraße runterfährt, hat man gerade mal 3 Minuten, um den Anschluss zur 302
zu bekommen. Da darf der Bus nicht mal an den vier Ampeln auf dieser kurzen Strecke stehen bleiben, weil es dann mit dem Anschluss sofort wieder eng wird. Und als Pendler hat man auch nichts
davon, dass dann doch 7,5 Minuten später die nächste Straßenbahn kommt, weil dann der geplante Anschluss ab Hauptbahnhof zum Regionalverkehr womöglich schon weg ist. Die Verknüpfungen zur Linie
302/310 müssen da besser und realistischer werden“, fordert Haltt.
Haltt weiter: „Die Bogestra wirbt für das Netz 2020 u.a. damit, dass man doch früher zum Feierabend komme. Tatsächlich müssen jedoch Nachtschwärmer aus Langendreer früher los, wenn sie spät
abends von der Innenstadt nach Hause wollen. Die alte 310 fuhr ab Hauptbahnhof zum letzten Mal um 0.15 Uhr. Jetzt geht die letzte 302 bereits um 23.25 Uhr auf die Fahrt. Das gilt selbst am
Wochenende. Nachtschwärmer haben dann eine Lücke von fast zwei Stunden bis zum ersten Nachtexpress zu überbrücken. Und die S-Bahn ist da keine vollständige Alternative.“
Auch beim Service sieht die FDP Bochum noch etliche Baustellen. Haltt: „In der neuen 310 kommen die elektronischen Ansagen teilweise abgehackt und nicht verständlich. Die Anzeige der nächsten
Haltestellen funktioniert auch nicht durchgängig. Und viele neue Haltestelle wie an der Ecke Ümminger Straße / Wittener Straße sind noch nicht mit Wartehäuschen versehen. Im kalten Dezemberregen
macht es da wenig Spaß auf seinen Anschluss zu warten.“
„Die Bogestra muss möglichst schnell auch den Feinschliff beim Netz 2020 angehen. Sonst verfehlt man das Ziel, wesentlich mehr Menschen in den ÖPNV zu locken“, so Haltt abschließend.