Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" will Klarheit für die Lage in Bochum.
Durch die Einführung des neuen Berufsbildes müssen auch bisherige Rettungsassistenten binnen einer Übergangsfrist umgeschult werden. "Offenbar weigern sich einige Krankenkassen, die
Kosten für die Schulungen zu übernehmen, obwohl sie dazu verpflichtet sind. In vielen Kommunen Nordrhein-Westfalens führt das zu massiven Problemen", erklärt Felix Haltt, Vorsitzender der
Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Wir wollen daher wissen, wie die Lage dazu in Bochum ist. Ein Ausbildungsstau darf sich hier nicht auftürmen."
"Die Zeit drängt", mahnt Haltt. Bisherige Rettungsassistenten erhalten die Erlaubnis, die Berufsbezeichnung Notfallsanitäter zu führen nur, wenn sie bis zum 31. Dezember 2020 die staatliche
Ergänzungsprüfung bestehen. Danach müssen sie die ganze reguläre Ausbildungszeit von drei Jahren durchlaufen. "Sie fehlen dann trotz ihrer langen Berufserfahrung im täglichen Rettungsdienst. Das
kann zu gefährlichen Engpässen in der Notfallversorgung führen", befürchtet Haltt.
"Die Landesregierung hat den Kommunen bereits den Rücken gestärkt. Es wurde eindeutig klargestellt, dass die Ausbildung und Umschulung zu den Kosten des Rettungsdienstes gehören, die von den
Kassen zu tragen sind. Vielfach feilschen Kassen bei diesem Zeitdruck mit den Kommunen aber noch um den Euro", sagt Haltt.
Landesweit müssten nach Aussagen der "Johanniter" noch rund 15.000 Rettungsassistenten zu Notfallsanitätern fortgebildet werden, während die Einsatzzahlen immer weiter ansteigen. Mit ihrer
Anfrage zur letzten Ratssitzung will die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" auch die Zahlen für Bochum in Erfahrung bringen. "Wir müssen wissen, wie hoch das Wasser hier bei uns schon
steht", meint Haltt.
"Sollte die Lage in Bochum ebenfalls kritisch sein, brauchen wir in Bochum womöglich einen Plan B. Sollte auch in unserer Stadt ein Ausbildungsstau drohen, muss die Stadt Bochum gegebenenfalls
ihre Möglichkeiten als Satzungsgeber nutzen, um so die Krankenkassen in die Pflicht zu nehmen", so Haltt abschließend.
Der bisherige Rettungsassistent wird durch das Berufsbild des Notfallsanitäters abgelöst, um die Qualität des Rettungsdienstes zu erhöhen. Dies schlägt sich u. a. in der längeren Ausbildungszeit
von drei Jahren in Vollzeit nieder.