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Kein Verständnis für Ablehnung des "Jugendstadtrates". (Ratsfraktion)

Haltt: "Planspiel hätte Begeisterung für Kommunalpolitik wecken können."

Mit der Veranstaltung eines Jugendstadtrats nach Vorbild des Jugendlandtags NRW wollte die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" Politik zum Anfassen für Jugendliche ermöglichen. "Durch ein Planspiel im Rathaus in der Rolle von uns Ratsmitgliedern hätte man Neugier und Interesse bei den Jugendlichen wecken können. Diese Chance wurde vertan und dafür habe ich kein Verständnis." Ein entsprechender Antrag der Fraktion wurde am 20. Juni 2018 im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie abgelehnt.

 

Mit der Durchführung eines Jugendstadtrats hätten Jugendliche und Kinder nach Vorbild des Jugendlandtages NRW die Möglichkeit erhalten, innerhalb einer Woche gemeinsam mit einem Ratsmitglied als Mentor die Arbeit des Stadtrates kennenzulernen. "Hitzige Debatten, das Kämpfen für Mehrheiten, um eigene Ideen durchzubringen, und die Zusammenarbeit in der Demokratie - all das hätten wir Jugendlichen in einem Planspiel unter Anleitung der Verwaltung anbieten und durchleben lassen können. Ich bin sicher, viele junge Bochumerinnen und Bochumer hätten ein solches Angebot nur zu gerne angenommen. Praktische Eindrücke prägen sich besser ein und können eben nicht durch theoretische Vermittlung gemacht werden."

 

Ein besonderes Augenmerk hätte auf Themen liegen können, die für Jugendliche interessant sind. Für die Umsetzung wollte die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" die Bochumer Schulen mit ins Boot holen. "Dass die anderen Fraktionen im Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie keine Notwendigkeit sehen, dass junge Menschen bei uns Politik hautnah erleben können, ist enttäuschend", bedauert Haltt. "Ältere Menschen lassen damit eine Chance sausen, Jugendliche für Kommunalpolitik zu interessieren. Und auf ein zusätzliches Element der Jugendbeteiligung wurde damit gleich mitverzichtet." Mindestens ein vom Jugendstadtrat beschlossenes Thema wäre nach Planungen der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" dem "echten" Rat zur Diskussion und Entscheidung vorgelegt worden.

 

Haltt setzt sich bereits seit Jahren für eine breite Jugendbeteiligung und hat sich bereits mehrmals für einen dauerhaften Jugendstadtrat mit eigenen Befugnissen, der Appelle im Rat einreichen und über ein eigenes begrenztes Budget verfügen kann, eingesetzt. "Während in unserer Nachbarstadt Herne das Kinder- und Jugendparlament im letzten Jahr bereits seinen 25. Geburtstag feiern konnte, ist in Bochum eine solche Beteiligungsform nicht gewollt. Und auch die neue Idee zur Jugendbeteiligung hat man leichtfertig vom Tisch gewischt."