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Haltt: "Bochumer Grüne schweben beim Nahverkehr im Wolkenkuckucksheim."

FDP Bochum kritisiert Vorstoß für kostenlosen Nahverkehr im Ruhrgebiet als unrealistisch.

Felix Haltt, stellv. Kreisvorsitzender
Felix Haltt, stellv. Kreisvorsitzender

"Wer einen "kostenlosen Nahverkehr" für das gesamte Ruhrgebiet fordert, hat sich wohl von der Realität längst verabschiedet und schwebt sanft im Wolkenkuckucksheim", kritisiert Felix Haltt, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Bochum, einen Beschluss der grünen Kreismitgliederversammlung. "Vor allem gibt es in dem grünen Beschluss keinerlei Ansätze, wie das Konzept denn finanziert werden soll. Allein bei der Bogestra würden um die 127 Millionen Umsatzerlöse bei einem ticketlosen Nahverkehr wegfallen. Das müsste man erst mal kompensieren. Und auf den Bund zu setzen, ist mittlerweile auch von der Realität überholt."

 

"Die grüne Kreismitgliederversammlung hat einen teuren Wunschzettel geschrieben. Sie fordert einen kostenlosen ÖPNV für das ganze Ruhrgebiet. Konzepte, wie man das finanzieren will, findet man aber nicht mal mit der Lupe. Mit diesem Vorstoß haben sich die Grünen von der Realität verabschiedet und schweben sanft im Wolkenkuckucksheim", so Felix Haltt, stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP Bochum. "Allein bei der Bogestra würden um die 127 Millionen Umsatzerlöse bei einem ticketlosen Nahverkehr wegfallen. Selbst wenn man alle Kosten rund um das Ticket rausrechnet, bleibt immer noch ein ordentlicher Batzen, der kompensiert werden müsste. Und wenn man dies auf das gesamte Ruhrgebiet hochrechnet, wird man auf noch ganz andere Zahlen kommen."

 

Haltt weiter: "Ein kostenloser ÖPNV ist nicht ohne Kosten. Es fallen weiterhin Kosten für Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal an. Die Kosten würden zudem ja noch enorm steigen, wenn man der Annahme der Grünen folgt, dass sich bei einem ticketlosen Nahverkehr die Fahrgastzahlen verzehnfachen würden. Es ist schlichtweg unseriös, wenn die Grünen nicht gleichzeitig einen tragfähigen Finanzierungsvorschlag für solche Vorstöße machen."

 

"Der einzige Punkt, der eine Finanzierung andeutet, ist der Verweis auf den Bund, der das Modellprojekt mit finanziellen Mitteln für Investitionen und Unterhaltung unterstützen soll. Aber auch das ist längst von der Realität überholt worden", so Haltt. "Von den fünf Städten, die beim Modellprojekt der Bundesregierung im Gespräch waren, wollte keiner einen komplett ticketlosen Nahverkehr als Maßnahme anbieten. Und auch die Bundesregierung ruderte ordentlich zurück und betonte, dass dies ohnehin nicht für alle fünf Modellstädte angedacht war. Wenn die Grünen also auf den Bund hoffen, haben sie auch da auf Sand gebaut."

 

"Wer kein attraktives Nahverkehrsangebot nutzen kann, weil Linien fehlen oder Umsteigevorgänge zu zeitaufwendig sind, der hat auch nichts davon, wenn er den Nahverkehr ohne Ticket nutzen kann. Er wird dann auch weiterhin andere Verkehrsträger nutzen. Daher gilt es erst einmal, den Nahverkehr attraktiver zu machen, damit Menschen auf sein Angebot umsteigen. Wenn man Mittel in den Nahverkehr investieren will, dann ist das Geld bei einer umfassenden Nachverdichtung sicherlich besser invesiert", so Haltt abschließend.