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Steag: Trippelschritt in die richtige Richtung? (Ratsfraktion)

„Die Steag braucht frisches Geld, um sich zukunftsorientiert aufzustellen. Das kommt nicht überraschend, die Investitionsnotwendigkeit bei dem Kohleverstromer war schon seit langem offenkundig“, erklärt Felix Haltt, Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". „Endlich einen lange versprochenen Partner in die Beteiligung zu holen, kann aber wenigstens ein Trippelschritt in die richtige Richtung sein.“

 

„Die Steag plant jetzt einen ‚Prozess zur nachhaltigen finanziellen Ausstattung‘. Das heißt nichts anderes, dass man neues Kapital heranholen muss, um die notwendige Modernisierung des Konzerns bewerkstelligen zu können. Offenbar ist aber die Schere im Kopf weg, dass dies ohne einen Partner geht“, so Haltt. „Einen Partner für das internationale Geschäft hatte man ja schon lange versprochen, bislang hatte sich dazu aber nichts getan. Ein Partner, der dann eben auch Fremdkapital mitbringt, wäre aus unserer Sicht zwar nur ein Trippelschritt, aber wenigstens einer in die richtige Richtung.“

 

„Die Kommunale Beteiligungsgesellschaft spricht ja verklausuliert davon, dass die Steag ein kommunal geprägtes Unternehmen bleiben soll. Wenn man bedenkt, dass die Kommunen bislang dort allein den Ton angeben, scheint zumindest ein Umdenken in Gang gekommen zu sein, dass dies in Zukunft nicht zwingend so bleiben muss“, so Haltt weiter. „Wir würden es jedenfalls begrüßen, wenn der kommunale Einfluss in der Steag wieder sinken würde. Für uns wäre das dann aber eher ein Zwischenschritt auf dem Weg, sich gänzlich von der Beteiligung zu trennen. Wie bei den RWE-Aktien muss die Erkenntnis, dass eine Trennung von der Beteiligung der bessere Weg wäre, wohl bei manchen Beteiligten erst reifen.“

 

„Die STEAG ist und bleibt eben ein Kohlerverstromer, der versprochene Umbau zum Öko-Unternehmen ist weiterhin ein Versprechen, dass außer den Grünen ohnehin niemand geglaubt hat“, ergänzt Dr. Volker Steude, stellv. Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". „Der Ausstieg des Landes aus der Kohle ist wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. Das Geschäftsmodell der Steag würde damit ein Auslaufmodell. Wenn man jetzt einen echten Partner sucht, wäre das ein Schritt, bei dem man nicht auf Dauer stehen bleiben sollte.“

 

„Die Bochumerinnen und Bochumer haben auf jeden Fall mehr davon, wenn sich ihre Stadt auf die Daseinsvorsorge vor Ort fokussiert, anstatt über die Steag bei der Kohleverstromung in Kolumbien und der Türkei die Finger im Spiel zu haben“, betont Dr. Steude erneut die Grundposition der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER".

 

„Wir werden den Prozess bei der Steag genau und kritisch beobachten. Wenn die nächsten Schritte der Steag dazu führen, dass endlich ein echter Partner gefunden wird, dann werden wir diesen überfälligen Schritt begrüßen. Wenn der Prozess jedoch dazu führt, dass dieser Partner selbst womöglich wieder ein kommunalnaher Investor wäre oder die Kommunen doch eigenes Geld in die Hand nehmen müssen, dann wäre das mit uns nicht zu machen“, so Haltt und Dr. Steude abschließend.