Die schwarz-gelbe Landesregierung stößt mit ihrem Koalitionsvertrag die Einrichtung von Talentschulen an. Ein Löwenanteil des Förderschwerpunktes liegt auf dem MINT-Bereich und soll im Ruhrgebiet liegen. "Das ist eine große Chance, die Bildung vor Ort zu stärken. Wir machen uns dafür stark, dass sich unsere Stadt für eine erstklassige Förderung im mittleren und zweiten Bildungsweg bewirbt. Bochum muss Standort für eine Talentschule werden", erklärt Felix Haltt, Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER".
Haltt weiter: "In Deutschland hängt der Schulabschluss der Kinder leider noch stark von der sozialen Schicht und vom Bildungsabschluss der Eltern ab. Darum brauchen gerade Schüler mittlerer Bildungswege eine optimale Förderung, damit ihre Talente nicht unentdeckt versanden. Auch ein oft schwieriger Wechsel in die Oberstufe zum Abitur solle reibungsloser laufen. Wir wollen die Talentschule als Katalysator für die Durchlässigkeit des Schulsystems und den sozialen Aufstieg in Bochum nutzen."
Konkrete Überlegungen schweben der Fraktion dabei auch schon vor, so Haltt. "Dafür eignet sich zum Beispiel die Pestalozzi-Realschule in Wattenscheid. Als bilinguale Schule mit Laptop-Klassen bieten sich hier gute Anknüpfungsmöglichkeiten, um der Talentförderung eine bestmögliche Basis zu geben. Interessant wäre aber auch das Ottilie-Schönewald-Weiterbildungskolleg als Schule des zweiten Bildungsweges. Dort können Realschulabschluss und Abitur nachgeholt werden und so doch noch Chancen für einen guten Beruf oder ein Studium erworben werden." Es dürfen sich alle Schulformen bewerben.
"Bochum darf bei den Talentschulen nicht leer ausgehen. Wenn die Leuchttürme der Bildung nur in den Nachbarstädten stehen, wäre das fatal für Bochum. Die Stadt muss hier die Bewerbungen forcieren und koordinieren sowie soziale Maßnahmen um die Schulen herum organisieren. So können ganze Stadtviertel profitieren. Ebenso soll das Schulverwaltungsamt ein Talent-Netzwerk Bochumer Schulen aufbauen, durch das alle Schulen von der Talentschule durch Know-How-Transfer profitieren können", so Haltt abschließend.