"Die Diskussion zu den Bochumer Bäder zieht sich ja nun schon seit Längerem durch die politische Landschaft", erklärt Felix Haltt, Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Fakt ist, dass die hiesigen Bäder einen Sarnierungsstau in erdrückender Millionenhöhe vor sich her schieben. Bislang wurden viele Nebelkerzen geworfen. So hat sich der Landtagsabgeordnete Serdar Yüksel mitten im Wahlkampf zu seiner Wiederwahl als Retter des Hallenfreibad Höntrops feiern lassen. Und das obwohl seine eigene SPD-Ratsfraktion noch vorher für ein Haushaltssicherungskonzept stimmte, das die Schließung des Bades nötig macht. Nun folgt ein weiteres unrühmliches Kapitel."
"Nun sollte das Vorhaben, die Bochumer Bäder in einer neu zu gründenden städtischen Gesellschaft zu bündeln, im Sportausschuss am Freitag, den 09.06.2017, fachlich diskutiert werden" ergänzt Dr. Volker Steude, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. "Die Beschlussvorlage wurde aber geschoben. Zu unserer Überraschung verschickte die Verwaltung aber bereits am gleichen Freitagabend eine Ausschreibung zur Suche eines Gründungsgeschäftsführer dieser neuen Gesellschaft. Und das ohne eine Empfehlung des Sportausschusses und ohne das maßgebliche und vorgesehene Votum des Rates, das erst im Juli auf der Tagesordnung steht."
Haltt weiter: "Das muss man sich mal vorstellen: Es ist noch nicht beschlossen, dass eine städtische Gesellschaft gegründet wird, da soll schon ein gut dotierter Geschäftsführerposten vergeben werden. Da drängt sich der Gedanke auf, dass im Hinterzimmer der SPD schon alle Strippen gezogen wurden, ohne einen Beschluss des Rates als die Vertretung der Bochumer Bürgerinnen und Bürger abzuwarten und zu respektieren. Das ist ein Handeln nach Gutsherrenart, ein professionelles Vorgehen in einer Metropolenstadt sieht anders aus."
"Seit Jahren fordern wir ein fachlich gut durchdachtes Konzept, das die Bäderlandschaft zukunftsfest macht. Das schließt auch mit ein, sich ernsthaft Gedanken um ein zentrales Spaß-, Sport- und Erlebnisbad zu machen. Jetzt stehen aber wohl wieder Posten und Geklüngel im Vordergrund. Wir befürchten auch, das ein von der Koalition ausgewählter und genehmer Kandidat schon Gewehr bei Fuß für den neuen Geschäftsführerposten steht. Unter diesen Vorzeichen werden wir der Beschlussvorlage zur Gründung der Bädergesellschaft nicht zustimmen können", so Dr. Steude abschließend.