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Das Bürgerbüro im Wohnzimmer - Smarte und unkonventionelle Lösungen im Bürgerservice

"Um den besten Service für Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen, soll sich die Stadt ein Beispiel an Innovationen der Wirtschaft nehmen", so FDP-Ratsmitglied Dennis Rademacher für die Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Es gilt, digitale Bürgerterminals zur Selbstbedienung in Nahversorgungszentren und dezentrale Servicepoints im wohnortnahen Einzelhandel einführen. Für mobiltätseingeschränkte Menschen wollen wir den Verwaltungsservice über einen mobilen Bürgerkoffer ins Wohnzimmer und ins Seniorenheim holen. Die Verwaltungen anderer Bundesländer und Kommunen zeigen, dass smarter und unkonventioneller Service funktioniert und man ordentlich Zeit einsparen kann."

 

Rademacher weiter: "Der Gang ins Bürgerbüro könnte alsbald obsolet werden. So genannte Bürgerterminals lassen sich selbstbedienen und an Nahversorgungszentren für Jedermann aufstellen. Über intuitive und einfache Eingabemöglichkeiten kann man an solchen Terminals weitgehend selbstständig alle bürokratischen Hürden meistern. Falls man doch mal Hilfe braucht, genügt ein Klick und über einen Bildschirm wird man dann von einem Servicemitarbeiter der Verwaltung beraten. Was für manche vielleicht wie Science Fiction klingt ist schon länger in der Realität angekommen. Solche Bürgerterminals hat das Bundesland Sachsen bereits im Jahr 2014 in Betrieb genommen. In der Nachbarstadt Dortmund kann man mit 'Speed Capture' seinen Personalausweis alleine beantragen und dabei laut Angaben der Stadt Dortmund fast die Hälfte der Zeit und auch Geld einsparen."

 

"Der Bürgerkoffer bietet sich als Zu-Hause-Service für mobilitätseingeschränkte Menschen ein. Für viele ältere oder gesundheitlich beeinträchtigte Personen ist der Gang zum Bürgerbüro entweder belastbar oder gar unmöglich. Im Bürgerkoffer-Konzept des Bundeslandes Sachsen kommt nach telefonischer Vereinbarung ein Mitarbeiter der Behörde zu älteren, kranken oder behinderten Menschen direkt nach Hause bzw. in Alten- und Pflegeheime. Der Bürgerkoffer lässt sich bereits fertig ausgestattet bei der Bundesdruckerei bestellen", so Rademacher

 

"Doch damit nicht genug. Über mobile Bürgerkoffer-Lösungen lässt sich der gesamte Bürgerservice dezentral näher an die Menschen rücken. Am Beispiel von Paket- und Postdienstleistern ließen sich Servicepoints im wohnortnahen Einzelhandel oder in bestehende kommunale Infrastruktur integrieren, die zumindest an bestimmten Tagen in der Woche zu erreichen sind. Für den Einzelhandel vor Ort ist so ein Konzept auch ein Frequenzbringer und stärkt die Attraktivität der Stadtteilzentren."

 

"Dass SPD, CDU und Grüne unseren Antrag im Rat am 30.03.2017 ohne eine Begründung abgelehnt haben, hat uns dabei sehr irritiert. Wir hätten zumindest gerne die Gründe erfahren, warum eine smarte und unkonventionelle Reform des Bürgerservices verhindert werden musste. Wir sind der Meinung, wenn andere Städte bereits so einen Service auf die Beine stellen, dann kann Bochum das auch", so Rademacher abschließend.