FDP Bochum kritisiert Klassengrößen und hohen Altersdurchschnitt bei Lehrerkollegien.
"Beste Bildung entscheidet über die Lebenschancen jedes einzelnen Kindes genauso wie über das Wohlergehen unserer Gesellschaft insgesamt. Sie ist außerdem die Voraussetzung für den individuellen sozialen Aufstieg möglichst vieler Schüler in unserer Stadt", so Olaf in der Beek, Kreisvorsitzender der FDP Bochum fest. "Leider ist Bochum von weltbester Bildung noch weit entfernt. Und das geht auf die Kappe der rot-grünen Landesregierung."
Bei 26 Klassen an Realschulen (20,8% von allen Realschulklassen) und 45 Klassen an Gymnasien (22,1% von allen Gymnasialklassen) werden bei der Klassenbildung die festgelegten Bandbreiten überschritten, bei Gesamtschulen sind es nur 12 Klassen (8,3% von allen Gesamtschulklassen). Bei 42 Klassen an Realschulen (33,6% von allen Realschulklassen) und 60 Klassen an Gymnasien (29,4% von Gymnasialklassen) umfassen die Klassen mehr als 30 Schüler. Bei Gesamtschulen sind dies nur 31 Klassen (21,4% von allen Gesamtschulklassen).
Olaf in der Beek weiter: "Gerade Realschulen und Gymnasien kämpfen also mit zu großen Klassen, während diese Problematik bei den Gesamtschulen weniger ausgeprägt sind. Sowohl bei der Bandbreite bei der Klassenbildung als auch bei den Klassengrößen zeigt sich, dass Realschulen und Gymnasien in Bochum gegenüber den integrierten Schulformen benachteiligt sind. Das ist von Rot-Grün in Düsseldorf offenbar gewollt, weil sie das vielfältige Schulsystem auf ein Einheitsschulsystem umbauen will."
Die FDP Bochum bezieht sich bei ihrer Kritik auf eine Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage des FDP-Landtagsabgeordneten Ralf Witzel (Landtagsdrucksache 16/12169).
"Wenigstens beim Abgleich von Personalbedarf und Personalausstattung pro Schulform steht Bochum recht gut da. Lediglich bei den Realschulen gibt es ein Stellenminus von 3,82 Stellen", führt Olaf in der Beek aus. "Dies könnte an sich aber auch ausgeglichen werden, wenn eine fairere Verteilung der Lehrerstellen in Bochum erfolgen würde. Die Gesamtschulen haben beispielsweise ein deutliches Stellenplus von 11,18 Stellen."
Sorge bereitet den Freien Demokraten Bochum der hohe Altersdurchschnitt vieler Lehrerkollegien. "Bei der Grundschule Waldschule liegt der Altersdurchschnitt bei 49,7 Jahren, bei der Realschule Franz-Dinnendahl-Schule bei 50,1 Jahren und bei der Hauptschule Heinrich-Kämpchen-Schule sogar bei 53,1 Jahren. Damit deutet sich die anstehende Pensionierungswelle bei Lehrern in NRW an. Dringend notwendig ist daher ein alle Schulformen umfassendes Handlungskonzept, das Qualitätsverbesserungen vorsieht und die zukünftige Unterrichtsversorgung an den Schulen der Stadt Bochum sowie landesweit auf einem hohen Standard absichert, damit struktureller Unterrichtsausfall und fachfremde Unterrichtserteilung möglichst schnell der Vergangenheit angehören", so Olaf in der Beek abschließend.