Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER" für die Gründung einer Ruhrgebietsfeuerwehr.
"Durch eine engere Zusammenarbeit der Ruhrgebietsstädte könnten gerade in den Stadtrandgebieten deutlich Verbesserungen der Einsatzreaktionszeiten erzielt werden", erklärt Dr. Volker Steude, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Gerade auch im Bereich Materialbeschaffung und Ausbildung können durch eine Zusammenarbeit der Kommunen in der Metropolregionen Synergieeffekte erzielt werden. Wir wollen dabei nicht nur auf eine punktuelle Vernetzung zielen, sondern den Anstoß für die Gründung einer Ruhrgebietsfeuerwehr geben. Bochum soll dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, den Kontakt zu den anderen Kommunen in der Sache suchen und entsprechend beim Land für die Realisierung der gesetzlichen Grundlagen werben." Der im Rat gestellte Antrag wurde zur detaillierten Beratung in den Ausschuss Umwelt, Sicherheit und Ordnung verwiesen worden.
Dort argumentierte Marc Hövermann, sachkundiger Bürger der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER": "Das Gesetz sieht umfangreiche Möglichkeiten vor, um einzelne Aufgaben des Brandschutzes, der Hilfeleistung und des Katastrophenschutzes gemeinschaftlich mit anderen Kommunen wahrzunehmen. Dazu können entsprechende öffentlich-rechtliche Vereinbarungen mit den Nachbarstädten geschlossen werden. Ergänzend sollte für die Metropolregion Ruhrgebiet eine städteübergreifende Feuerwehrorganisation mit einem gemeinsamen Brandschutz- und Rettungsdienstbedarfsplan angestrebt werden. Mit einer gemeinsamen zentralen Leitstelle und einer ruhrgebietsweiten, stadtgrenzenübergreifenden Standortplanung für Brandwachen und Rettungsdienststandorte, können die Schutzstandards für die Bewohner des Ruhrgebietes erheblich verbessert werden."
In der Sitzung des Umweltausschusses berichtete ein Vertreter der Feuerwehr, dass man in Bochum grundsätzlich mehr Fahrzeuge, mehr Personal und mehr Wachen benötige. "Durch die Bildung einer städteübergreifenden Feuerwehrorganisation, einer sog. Ruhrgebietsfeuerwehr, lassen sich weitere Kosteneinsparpotentiale erschließen", so Hövermann weiter. "Dafür sollte das Land NRW die erforderlichen gesetzlichen Voraussetzungen schaffen. Damit dies auch geschieht, bedarf es einer gemeinsamen Initiative aller Ruhrgebietsstädte. Das Ziel ist dabei, die Qualität des Brandschutzes und des Rettungsdienstes durch eine verstärkte regelhafte gegenseitige Unterstützung in den Bereichen Fahrzeuge, Material und Personal sowie durch eine gemeinsame vernetzte Materialbeschaffung und Ausbildung zu verbessern und dabei Kosten zu sparen."
Dr. Steude abschließend: "Dass SPD und Grüne sich im Ausschuss für Umwelt, Sicherheit und Ordnung als einzige gegen eine vermehrte Zusammenarbeit im Feuerwehrwesen und eine
Initiative für die Ruhrgebietsfeuerwehr ausgesprochen haben, zeigt leider ein weiteres Mal, dass beide, wenn es darauf ankommt, an einer Stärkung des Ruhrgebietes nicht interessiert sind. Selbst dann nicht, wenn es wie hier um die Sicherheit der Bürger geht. Weiterhin beherrscht beide Parteien ein verbohrtes Kirchturmdenken, dass eine Sicherung der örtlichen Posten im Blick hat, statt die Nutzung von Chancen, die durch eine Zusammenarbeit über alle Ruhrgebietsstädte hinweg entstehen."