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Fehlplanungen der Stadt machen sich bei Grundschulen bemerkbar. (Ratsfraktion)

Borgholzschule weist aufgrund starrer Schulentwicklungsplanung 15 Kinder ab.

"Eine Verwaltung, die den aktuellen Entwicklungen hinterherhechelt, ist in Bochum an sich nichts Neues. Wenn aber gerade Grundschulkinder und deren Eltern die Fehlplanungen der Stadt ausbaden müssen, dann muss dringend gegengesteuert werden", erklärt Dr. Volker Steude, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER". "Trotz aller Vorwarnungen ist es nun passiert: Von 43 Anmeldungen für die Borgholzschule werden 15 Kinder abgelehnt. Dabei gibt es keine sachlichen Gründe, denn Räumlichkeiten für eine Zweizügigkeit der Jahrgangsstufe wären ohne Probleme vorhanden. Die Stadt Bochum hat sich mit der unflexiblen und längst überholten Schulentwicklungsplanung selbst Fesseln angelegt. Das starre Festhalten an der Fehlplanung hat gleich zweifach negative Auswirkung: Die Kinder, die abgelehnt wurden, können nicht an ihre wohnortnahe Wunschgrundschule und die anderen Kinder drängen sich nun in einer Mega-Klasse von 28 Schülerinnen und Schüler. Hier muss man vielmehr beweglich sein und eine Zweizügigkeit herstellen, damit alle Kinder angenommen und Klassengrößen nach Klassenrichtwert eingehalten werden können."

 

Felix Haltt, Vorsitzender der Fraktion "FDP & DIE STADTGESTALTER", ergänzt: "Zur Ratssitzung im Oktober letzten Jahres hat unsere Fraktion den Antrag gestellt, dass die Schulentwicklungsplanung aufgrund der zusätzlich zu beschulenden Flüchtlingskinder dringend angepasst und an manchen Stellen ausgesetzt wird. Das Ziel war dabei ganz klar, durch mehr Flexibilität die Ablehnung von Kindern und übergroße Schulklassen zu verhindern. Anstatt sich auf Grundlage unseres Antrages inhaltlich und früh genug mit Lösungen zu beschäftigen, wurde eine Entscheidung verschoben. Eine weitere Möglichkeit wurde verspielt, als unser entsprechender Änderungsantrag mit gleicher Zielrichtung in der letzten Ratssitzung abgelehnt wurde. Es gab also genug Chancen, um vom eingeschlagenen Irrweg auf den richtigen Kurs abbiegen zu können. Die Probleme an der Borgholzschule markieren dabei nun den Anfang dieser Nachlässigkeiten, denn auch an anderen Grundschulen wird sich die Lage zuspitzen. Bochum hat es schon im Jahr 2015 nicht geschafft, ausreichend Grundschulklassen einzuführen, um damit die vom Land NRW angestrebte Klassengröße von bis zu 23 Kindern einzuhalten. Durch die rechnerisch bis zu 13 zusätzlichen notwendigen Klassen verschärft sich die Situation noch, sodass in naher Zukunft mit weiteren künstlichen Engpässen wie bei der Borgholzschule zu rechnen ist."

 

"Die Ablehnung von Kindern und die Beschulung in Mega-Klassen darf kein Normalzustand in Bochum werden. Wie viele Studien zur Wirkung der Klassengröße auf die Schul- und Unterrichtsqualität zeigen, beeinflusst gerade die Klassengrüße den Lernerfolg der Schüler und das Gelingen der Integration von Migrantenkindern maßgeblich. Die Untersuchungen zeigen auch, dass sich vor allem in den unteren Klassen eine kleine Klassengröße auf die Leistungen der Schüler besonders stark positiv auswirkt. Wir fordern erneut, dass die Schulentwicklungsplanung für Grundschulen der Lebensrealität angepasst wird. Die Verwaltungsplanung muss sich an den Kindern und Familien anpassen und nicht die Kinder und Familien an die Verwaltungsplanung", so Steude und Haltt abschließend.