Am Donnerstag findet der mittlerweile 8. Blitz-Marathon in Nordrhein-Westfalen statt. Auch in Bochum gibt es 18 ausgewählte Kontrollpunkte, an denen die Polizei die Geschwindigkeit der Autofahrer überprüft. "Wir werden abermals erleben, dass sich der Landesinnenminister für diese Aktion abfeiern lässt. Dabei will er nicht einmal darlegen, wie wirksam der Blitz-Marathon überhaupt ist", so Dennis Rademacher, Kreisvorsitzender der FDP Bochum. "Bei angekündigten Geschwindigkeitskontrollen sind die Autofahrer natürlich langsamer unterwegs. Aber ob sie ihr Verkehrsverhalten aufgrund des Blitz-Marathons nachhaltig verändern, ist keineswegs erwiesen. Die Forderung der FDP, die Zahl der Kontrollstellen und Verstöße eine Woche vor und nach dem Blitz-Marathon durch die Kreispolizeibehörden zum Vergleich zu erfassen, wurde vom Minister bislang verweigert. Sonst würde schnell klar, was die letzte Verkehrsunfallbilanz schon verdeutlicht hat: der Blitz-Marathon ist ein Potemkinsches Dorf, das Wirksamkeit lediglich vortäuscht."
Für die FDP stehen Aufwand und Nutzen des Blitz-Marathons in keinem angemessenen Verhältnis. Rademacher weiter: "Selbst am Tag der Aktion wird mit viel Aufwand nur wenig Erfolg erzielt. 51 Polizeikräfte waren 2014 beim Blitz-Marathon im Einsatz, insgesamt 390 Dienststunden wurden eingesetzt. Trotzdem sank die Zahl der festgestellten Verkehrsverstöße gegenüber dem Vorjahr von 123 auf 115. Daher steht bereits vor dem Blitz-Marathon 2015 nur ein Ergebnis schon fest: der Überstundenberg bei der Polizei wird weiter wachsen. Dabei sind die Überstunden der Landesbeschäftigten im letzten Jahr ohnehin schon besonders stark angestiegen."
"Aber in aller Deutlichkeit: wer andere Verkehrsteilnehmer durch überhöhte Geschwindigkeit und rücksichtslose Fahrweise gefährdet, gehört dafür bestraft. Die 'schwarzen Schafe' unter den Fahrern wird man jedoch besser durch unangekündigte und zielgerichtete Aktionen ermitteln können. Die Verkehrskontrollen müssen dann dort durchgeführt werden, wo es einen konkreten Anlass gibt: also an Unfallschwerpunkten, in Wohngebieten, vor Kindergärten und Schulen. Wir halten das auch für wirksamer als eine vorangekündigte Aktion, auf die sich Raser dann an dem speziellen Tag einstellen", so Rademacher abschließend.