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Radikalen Islamismus bekämpfen und liberale Weltoffenheit erhalten. (Kreisverband)

FDP Bochum diskutiert beim Themenabend am 27. Januar 2015 mit Rabeya Müller vom Liberal-Islamischen Bund e.V.

Tagtäglich erreichen uns neue Schreckensbilder und grausame Nachrichten aus der arabischen Welt, in der die Terrororganisation IS ihre salafistischen Weltvorstellungen mit Gewalt durchdrücken will. Auch radikale Islamisten aus Deutschland haben sich als Kämpfer dorthin auf den Weg gemacht und kehren vielleicht abgestumpft vom Krieg wieder hierhin zurück. In unseren Städten werden Jugendliche und junge Erwachsene von Salafisten und anderen Radikalen angeworben und bekommen ein radikales Denken eingeimpft. Es stellt eine besondere Herausforderung dar, diese radikalisierten Personen für die freiheitlich-demokratische Grundordnung zurückzugewinnen. Beim landesweiten Präventionsprogramm "Wegweiser" stehen für diese Aufgabe jedoch gerade mal drei Stellen zur Verfügung. Daher bedarf es der Zusammenarbeit von verschiedenen Akteuren, vor allem auch der Vertreter des muslimischen Glaubens, um Radikalismus vorzubeugen und zu bekämpfen.

 

Das Erstarken von archaischen und unmenschlichen Vorstellungen ist eine Gefahr für unsere offene Gesellschaft, der es keine Rolle spielen sollte, woher jemand kommt und welche Religion er ausübt. Problematische Entwicklungen müssen frühzeitig erkannt werden, damit man entsprechend gegensteuern kann. So beugt man auch dem Entstehen diffuser Ängste vor, die wiederum von Populisten und Antidemokraten nur zu gerne geschürt werden, um daraus politisch einen Nutzen zu ziehen. Auch dies bedroht das tolerante Klima in unserem Land.

 

Die FDP Bochum will daher mit der muslimischen Theologin Rabeya Müller auf ihrem nächsten Themenabend am 27. Januar 2015 diskutieren, wie man radikalem Islamismus begegnen und die liberale Weltoffenheit verteidigen kann.

 

Rabeya Müller konvertierte Ende der 1970er Jahre zum Islam. Müller ist Islamwissenschaftlerin und Religionspädagogin. 2010 gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Liberal-Islamischen Bundes e. V. (LIB), in dem sie derzeit als 2. Vorsitzende fungiert. Der LIB steht für einen offenen und toleranten Islam, vertritt ein pluralistisches Gesellschaftsbild und bekennt sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Dementsprechend lehnt der LIB jegliche Form von rassistischer, u. a. antisemitischer, antichristlicher oder antiislamischer Auffassung ab. Er setzt sich u. a. für eine "dogmafreie" Auslegung religiöser Schriften wie dem Koran auch unter Einbeziehung historischer und sozialer Kontexte und die umfassende Geschlechtergerechtigkeit, sowie deren pädagogische und theologische Umsetzung ein. Darüber hinaus trägt der LIB Projekte gegen Salafismus.

 

Der Themenabend findet um 19.00 Uhr im Restaurant "Lennox Bochum" (Kortumstraße 7, 44787 Bochum) statt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, bei dieser Veranstaltung mitzudiskutieren.