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FDP/UWG-Fraktion fordert Einführung von Schülerhaushalten. (Ratsfraktion)

Haltt: "Demokratische Prozesse werden so für Jugendliche erlebbar und erlernbar."

Die FDP/UWG-Fraktion setzt sich für eine Verbesserung der Jugendbeteiligung an der politischen Teilhabe vor Ort ein. Im April hatte die Verwaltung für das Ende des Jahres einen Beschlussvorschlag zu weiteren Partizipationsmöglichkeiten angekündigt. Eine entsprechende Vorlage zur gestrigen Sitzung des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie ist jedoch ausgeblieben und soll erst 2015 vorgelegt werden. "Dass bei den Vorlagen für mehr Jugendbeteiligung die Verwaltung häufig ein Schneckentempo einschlägt, sind wir ja bereits gewöhnt", so Felix Haltt, stellvertretender Vorsitzender der FDP/UWG-Ratsfraktion. "Wir haben daher in der gestrigen Sitzung ein weiteres Element für die Jugendpartizipation vorgeschlagen. An einer weiterführenden Schule in Bochum soll die Einführung eines Schülerhaushaltes erprobt werden."

 

Die aus Brasilien stammende Idee des Schülerhaushaltes wird seit 2012 von der Bertelsmann Stiftung gemeinsam mit nordrhein-westfälischen Kommunen erprobt. Das Konzept sieht vor, dass Schülerinnen und Schüler Vorschläge zu Verbesserungen an ihrer eigenen Schule machen. Sie können dann in Form einer regulären Wahl darüber abstimmen und setzen ihre Favoriten gemeinsam mit der Kommunalverwaltung um. Dazu wird ein festes Budget zugeteilt, mit dem Investitionen an der Schule getätigt werden können. So wird die Ausstattung an der eigenen Schule stärker auf die Kinder und Jugendlichen ausgerichtet sowie die Verbundenheit mit der Schule durch die eigene Mitverantwortung gestärkt. Die Erfahrungen in den Kommunen, in denen das Konzept bereits in der Praxis getestet worden ist, sind durchweg positiv.

 

"Mitbestimmung muss auch erlernt werden. Kinder und Jugendliche sollen vor Ort besser an politischen Entscheidungen beteiligt werden. Dazu kann ein Schülerhaushalt einen aktiven Beitrag leisten. Kinder und Jugendliche erhalten so die Möglichkeit nicht nur Ideen für ihr Umfeld zu entwickeln, sondern auch darüber zu entscheiden. Demokratische Prozesse werden so erlebbar und erlernbar", so Haltt.

 

Der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie einigte sich gestern darauf, dass zu dem Projekt von der Verwaltung weitere Informationen eingeholt werden und die Idee auch dem Ausschuss für Schule und Bildung vorgestellt wird. Im Frühjahr 2015 soll dann der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie darüber entscheiden, ob es in Bochum künftig Schülerhaushalte gibt.