Rademacher: "Polizei muss bei Verwaltungsaufgaben entlastet werden, um sich auf Fahndung konzentrieren zu können."
Die mutwillige Zerstörung von PKW ist in den letzten Monaten und Jahren zu einem großstädtischen Vandalismus-Phänomen geworden, das nicht nur in Berlin und Hamburg auftritt, sondern auch im Ruhrgebiet zu registrieren ist. Immer wieder gab es sogar regelrechte Brandserien. In Bochum und Umgebung sind Fallzahlen jedoch zuletzt zurückgegangen. Gab es 2011 im Gebiet des Polizeipräsidiums Bochum noch 30 Brandstiftungen an PKW, so waren es 2012 nur noch 24 Fälle. 2013 ging die Fallzahl noch mal leicht auf 22 Fälle zurück. Im ersten Halbjahr 2014 wurden vier Brandstiftungen an PKW verzeichnet.
"Der Rückgang der Fallzahlen ist eine gute Nachricht. Allerdings ist die Aufklärungsquote immer noch alarmierend", so Dennis Rademacher, Kreisvorsitzender der FDP Bochum. Zwischen 2010 und Mai 2012 betrug die Aufklärungsquote im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums gerade mal 10 %. Im Jahr 2012 ging sie insgesamt sogar auf 8,33 % zurück. 2013 konnten dann 22,7 % aufgeklärt werden. "Damit lag stets unter dem Durchschnittswert im Gebiet des Regionalverbandes Ruhrgebiet, der in den letzten Jahren stets um die 25 % gelegen hat. Bei den vier aktuellen Fällen des Jahres 2014 konnten bislang kein Täter ermittelt werden."
Rademacher fordert daher, die Gewalt gegen Kraftfahrzeuge weiterhin genau im Auge zu behalten: "Für die Betroffenen ist die Brandstiftung am eigenen Pkw oft mit erheblichen Belastungen verbunden: Gerade wenn kein Täter ermittelt werden kann, kommt lediglich die Inanspruchnahme der eigenen Kaskoversicherung in Betracht. Da Fahrzeuge Zeitwerten unterliegen, erhalten Geschädigte daher selbst in diesem Falle häufig nur einen Bruchteil der Anschaffungskosten des Fahrzeugs. Zudem müssen sie mit in der Folgezeit höheren Versicherungsprämien rechnen."
Der Vandalismus hat aber auch weitere Folgen. Rademacher weiter: "Von den wirtschaftlichen Folgen abgesehen ist die psychische Belastung von erheblicher Bedeutung, die die betroffenen Fahrzeughalter erleiden: Es verbleibt stets die Unsicherheit bei den Opfern zum Hintergrund des Anschlags auf ihr Eigentum und für die noch nicht Betroffenen die Sorge, ob das eigene auf der Straße geparkte Fahrzeug nicht doch am folgenden Tag ein Raub der Flammen geworden ist."
Rademacher plädiert dafür, die Straßenpräsenz der Polizei zu erhöhen, um so potentielle Täter abzuschrecken und das Sicherheitsgefühl der Bürger zu erhöhen. Zudem sei es nötig, die Polizisten weiterhin von Verwaltungsaufgaben zu entlasten, damit sie sich weitgehend auf die Fahndung konzentrieren können. Auch auf reine PR-Aktionen wie den regelmäßigen Blitzmarathon, der nur unnötig Überstunden bei der Polizei erzeuge, aber nur wenig Wirkung zeuge, solle besser verzichtet werden.